Eine Wanderfahrt „vor der Haustür“ Die Fulda von Friedlos bis Büchenwerra
Das letzte verlängerte Wochenende in diesem Jahr (Fronleichnahm) nutzten die FREIEN KANU-SPORTLER zu einer Wanderfahrt auf der Fulda. Leider sind wir nur, bedingt durch Krankheit, kein Schulfrei und andersweitiger Verpflichtungen, 8 vom Kanubazillus befallene Leute. Unsere letzten Wochenendfahrten hatten uns weit „rumgebracht“, so daß dieses mal eine Fahrt in heimischen Gefilden angesagt war. In Friedlos setzen wir mit unserem Canadier, einem Faltboot und einem Kajak ein. Am Mecklarer Wehr müssen wir einer allzu mutigen (oder leichtsinnigen) köpfenden Badenixe Erste Hilfe leisten. Wir nutzen diese kleine Pause zum Schwimmen oder einfach zum Faulenzen.
Gerhard erzählt uns einiges Wissenwertes von der Fulda: Die Fulda sammelt fast alle Gewässer Nordhessens von Rhön, Vogelsberg und dem nordöstlichem Teil des Rheinischen Schiefergebirges (Rothaargebirge mit Hochsauerland) für die Weser. An der Mündung nach Einzugsgebiet und Wassermenge größer als die Werra, entspringt sie auf der Wasserkuppe (Rhön) bei Gersfeld. Sie ist im Naturschutzgebiet „Fuldatal bei Eichenzell“ für eine Befahrung gesperrt, weiterhin berührt sie zahlreiche Naturschutzgebiete, in denen wir Kanuten uns ruhig verhalten müssen und zügig ohne Anlanden in der Mitte des Flusses durchfahren sollten. Ab Mecklar unterhalb von Bad Hersfeld ist die Fulda Bundeswasserstraße, hat aber im Gegensatz zu vor hundert Jahren (Marktschiffe zwischen Hersfeld und Kassel) bis Kassel keine Frachtschiffahrt mehr. Laut alten Urkunden haben sich schon vor 1200 Jahren die Mönche der Klöster zu Fulda und Hersfeld mit Einbäumen gegenseitig besucht, sicherer als zu Fuß durch die finsteren Wälder.
Gut gelaunt gehts aber bald weiter, ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir den Campingplatz von Rotenburg, unser 1. Etappenziel. Gerade rechtzeitig sind Sonnensegel und Zelte vor einer kräftigen Dusche von oben aufgebaut. Und wir grillen im Trockenem unter dem umfunktionierten Sonnensegel.
Am folgenden Tag scheint die Sonne wieder, heute soll es nach Neumorschen gehen. Das Wehr von Rotenburg ist total trocken, wir tragen um. Unterwegs überholen wir die „Fuldanixe“, einem Floß auf dem es feuchtfröhlich zugeht. Das „Morschener Wehr“ ist bald erreicht, nach einer kurzen Besichtigung müssen wir feststellen, daß die Schleuse wegen Umbauarbeiten nicht benutzt werden kann. Wir treideln daher unsere Boote über das Wehr, und sind kurze Zeit später an unserem heutigen Etappenziel.
An unserem vorletzten Tag geht unsere Kanufahrt zu unseren alten Freunden des Wassersport Vereins Melsungen. Bis spät in die Nacht sitzen wir dort am Lagerfeuer, und schwelgen in alten Erinnerungen an längst vergangene Fahrten.
Unser letzter Tag solluns nach Büchenwerra führen, unterwegs haben wir mit einem sehr niedrigen Wasserstand zu kämpfen, warscheinlich durch Stauarbeiten am Morschener Wehr. Unsere Faltbootfahrer haben alle Mühe um ihr Boot einigermaßen heil durch die vielen spitzen Steine hindurchzubringen. Wärend unserer Pause kommt das Wasser in Form einer kleinen Flutwelle wieder, gerade noch rechtzeitig bemerken wir daß unsere Boote abtreiben wollen. Etwas später als geplant treffen wir in Büchenwerra ein, schnell sind unsere Fahrzeuge nachgeholt und die Sachen verpackt. Viel zu schnell ist dieses Wochenende vergangen und wir freuen uns schon auf unsere Urlaubsreisen nach Böhmen und Kärnten.