Kanufahrten im Fränkischen Jura und Fichtelgebirge auf der Waldnaab
Frisch ausgeruht und voller Tatendrang wollen wir heute auf die Waldnaab.
Die Waldnaab entspringt im Oberpfälzer Wald nahe der Grenze zur Tschechischen Republik. Ab der Mündung der Heidenaab heißt sie dann nur noch Naab. Zwischen Falkenstein und Windischeschenbach fließt die Waldnaab durch ein wildromantisches Tal, das unter Naturschutz steht. Eine Befahrung ist jedoch nicht verboten.
Wir setzen ein am Wanderparkplatz bei Falkenberg nahe einer Forschungsbohrung für Tiefenforschung. Schon beim Einsetzen haben wir sehr wenig Wasser unterm Kiel, aber, da wir in einem Seitenkanal eingesetzt haben, hoffen wir auf mehr Wasser. Relativ schnell verlassen wir mit unseren Booten offenes Gelände und „tauchen“ in einen landschaftlich schönen Wald ein. Kein Verkehrslärm, lediglich ein Wanderweg tangiert einige Male „unseren Fluß“. Immer wieder tauchen große Felsen am Ufer und im Flußlauf auf, wir kommen aber trotzdem gut voran. Doch je weiter wir paddeln, um so mehr nimmt der Wasserstand ab. Das Wasser versickert in den karstigen Grund. Am Butterfaß, der Schlüsselstelle der Waldnaab (bei Hochwasser ca. Wildwasser der Schwierigkeitsstufe III), gibt es dann kein Weiterkommen auf dem Wasser mehr. Ein Felsenverhau mit starkem Gefälle und viel zu wenig Wasser zwingt uns zum Aussteigen. Recht mühsam tragen wir unsere Boote über riesige Granitblöcke bis wir nach ca. 200 m wieder eine Einsatzstelle finden. Die Verblockung nimmt auch weiterhin zu. Obwohl kaum noch Gefälle, sind die Durchfahrten teiweise so schmal geworden, daß wir immer wieder aussteigen müssen, um die Hindernisse zu umtragen. Kurz nach einem Wehr mit langer Umtragestrecke durch Brennesseln und schwarzen Morast, kommen wir endlich wieder an unsere Autos, wir haben heute zwar „nur“ 15 km gepaddelt, getragen getreidelt und über Steine gerutscht, sind aber nach 8 Stunden Plackerei ganz schön geschafft.
Fazit:
Die Waldnaab ist ein hervorragend schöner Waldfluß, jedoch bei Wassermangel kann die Strecke für Mensch und Boot zur Strapaze werden. Durch ihre einsame Lage im Wald- keine Straße kommt auf der gesamten Strecke an den Flußlauf- ist ein Abbrechen auf der Strecke kaum möglich. Man sollte sich daher vor Antritt einer Kanufahrt über den Wasserstand informieren. Bei zuwenig Wasser besteht immer noch die Möglichkeit, sich auf seine Beine zu besinnen und entlang dieses schönen Flußlaufes zu wandern.
Das taten wir dann auch an unserem letzten Tag. Die Riesenburg, eine große Höhle an der Wiesent war der Auftakt einer schönen Wanderung an den Hängen links und rechts der Wiesent. Bei einem sehr guten Forellenmenü in der Schottermühle beschließen wir dieses schöne Wochenende und sind nach ca. 3 Stunden Autofahrt wieder zu Hause.