„Wildwasser“ auf der oberen Diemel

Es ist Ende September. Wir haben nach unseren sommerlichen Wildwasserfahrten so richtig Lust auf eine
zünftige Bootsfahrt. Normalerweise haben die Flüsse in unserer Gegend jetzt absoluten Niedrigwasserstand.
Lediglich an den Unterläufen kann man mit einiger Sicherheit auf einen ausreichenden Wasserstand hoffen.
Leider sind unsere Flußläufe hier, was Strömung, Schwälle u.s.w. betrifft, recht uninteressant, geschweige
denn Wildwasser.
Eine Ausnahme macht da die obere Diemel. An manchen Tagen wird nämlich aus der
Diemeltalsperre für die Weserschiffahrt Zuschußwasser abgegeben. Ein kurzer Anruf beim Kraftwerk schafft
uns Gewißheit. 4 Kubikmeter Wasser pro Sekunde lassen auf einen guten Wasserstand hoffen.
Am Sonntag geht’s los! Herrliches Wetter, die Sonne scheint. Wäre in den langen Waldstrecken
nicht so viel Schatten, so könnte man im T-Shirt fahren. An der Einsatzstelle in Helminghausen am Fuße
der Diemeltalsperre sind schon viele Kanuten bei ihren Startvorbereitungen. Schnell haben wir uns
umgezogen und sitzen auch schon in den Booten. Die Diemel verläuft hier bis zur Mündung der Hoppecke in
einem sehr schönen, einsamen, tief eingeschnittenen Waldtal. Sie ist durch die vielen kleinen Schwälle,
aber auch durch die vielen fahrbaren Wehre sportlich sehr interessant. Als schmaler Kleinfluß sollte in
diesem Bereich der Diemel nur in kleinen Gruppen gefahren werden. Auf eine zeitversetzte Abfahrt der
Gruppen ist zu achten.
Nach ein paar hundert Metern sind wir alleine auf dem Wasser, nur Eisvogel und Wasseramsel
kreuzen unseren Weg. Wir kennen diese Strecke schon von vielen Befahrungen. Eine Befahrung der Wehre
ist daher recht problemlos. Lediglich am rücklaufstarken Wehr kurz vor Marsberg tragen einige von uns
lieber um. Viel zu schnell erreichen wir die Aussatzstelle in Niedermarsberg, eine schöne und
abwechslungsreiche Fahrt geht zu Ende.