Hochwasserfahrt auf der oberen Lahn zum Jahresanfang
Regnerisch und mild, so die Wettervorhersage in der zweiten Januarwoche dieses Jahres: Günstige Witterung für eine Paddelfahrt auf den sonst eher trockenen und zu dieser Zeit zugefrorenen Oberläufen einiger Flüsse aus dem Sauerland. Schon zu lange dauert die Winterpause an, denn einige von uns warten sehnsüchtig auf ein zünftiges Paddelwochenende. Vor nur 14 Tagen haben wir noch bei ca. minus 10° Celsius Außentemperatur in einer Grillhütte am wärmenden Feuer mit Vereinskameraden Sylvester gefeiert und „Paddelpläne“ geschmiedet.
Wir sind 4 Personen und wollen die obere Lahn befahren. Die Anfahrt gestaltet sich langsamer als geplant, da es bedingt durch Bodenfrost, einige glatte Stellen auf der Straße gibt. Auch hüllen uns dichte Nebelschwaden ein.
Gegen 11.00 Uhr treffen wir wohlbehalten in Feudingen, unserer Einsatzstelle, ein. Bevor es aufs Wasser gehen kann, muß unser Fahrzeug an die Aussatzstelle gebracht werden. Peter und Mario haben ihre Fahrräder dabei. Sie werden mit den Rädern an die Einsatzstelle zurückkommen. Gerhard und Pasqual „hüten“ derweil die Boote. Gegen 12.00 Uhr sind wir endlich startklar. Der Nebel hat sich verzogen und die Sonne kommt durch! Für Januar ist es ausgesprochen warm.
Zuerst geht es auf der noch recht schmalen Lahn mit rasanter Strömung bergab. Das Wasser ist glasklar und „saukalt“. Keiner von uns will daher kentern. Wir haben zur Sicherheit alle einen Neoprenanzug gegen den gefürchteten Kälteschock an, sowie Helm und Schwimmweste. Nach ca. 1 km bekommen wir Zuschußwasser von einem Bach. Das 1. Wehr kündet sich durch lautes Rauschen und einen kleinen Stau an. Nach einer kurzen Besichtigung kann es sicher befahren werden. Auch die folgenden Wehrfahrten verlaufen harmlos. Trotzdem sind wir bald naß bis auf die Haut. Ein umgefallener Baum zwingt uns zum Umtragen, was aber als willkommene Abwechslung zum langen Sitzen im Boot angenommen wird. In Bad Laasphe wird es dann noch einmal spannend. Ein stark verblocktes Wehr mit einem Höhenunterschied von ca. 5 Metern verlangt schon einiges an Technik und Erfahrung, um dort sicher herunterzukommen. Wir erreichen alle ohne Blessuren das Unterwasser und sind danach bald an der Aussatzstelle. Schnell haben wir uns umgezogen und unsere Boote verladen. Vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Breitenbach.