Heidefahrt auf Örtze und Wietze
Man nehme einen Tag Urlaub, einen günstig liegenden Feiertag, nette Leute und fahre in die Heide. Wenn
dann das Wetter noch stimmt, steht einigen schönen Tagen nichts mehr im Weg. Vorbereitungen bedarf es
kaum, da uns die Heide schon seit vielen Jahren bekannt ist. Uns zieht es mal wieder in die Südheide mit
ihren Flüßchen wie Örtze, Lachte, Wietze und Böhme – um nur einige zu nennen. Leider sind aber auch hier
recht viele kleine Flüßchen für uns Kanuten gesperrt worden, was durchaus aus flußökologischer Sicht
einsehbar wäre, wenn nicht einige privilegierte Interessengruppen diese „Biotope“ für sich alleine in
Anspruch nehmen würden und von einem schonenden Umgang kaum die Rede sein kann.
Wir hatten uns das verlängerte Wochenende nach Himmelfahrt ausgesucht und fuhren im
strahlenden Sonnenschein. Neben der Befahrung der Örtze gefiel uns die Wietze am besten. Die Wietze
windet sich als schmaler Bach durch Moorlandschaft, Wiesen und Wälder, – von Heide keine Spur. Wir
sahen recht oft den auffälligen Eisvogel, aber auch Fische, Fischreiher und Störche, und freuten uns über
die üppige Uferfauna, die dem Naturfreund ihre artenreiche Vielfalt zeigte. Neben dem Paddeln machten wir
auch einige schöne Wanderungen durch die immer kleiner werdenden Heideparcellen. Die einzigen
größeren zusammenhängenden Heideflächen werden von den Nato-Streitkräften beansprucht und sind für
die Allgemeinheit weitgehend gesperrt (z.B. Truppenübungsplatz Munster). Einige von uns machten
außerdem noch eine Fahrradtour und ließen sich von der Schönheit der Heidelandschaft und der Romantik
der Heidestädtchen begeistern.
Eine Befahrung der oberen Örtze, die eine Woche später von 2 Mitgliedern unseres Vereins
gemacht wurde, stellte dann noch einmal eine Steigerung von Abgeschiedenheit und Urwüchsigkeit dar.
Aber Vorsicht! Die obere Örtze ist nicht bei einer „Sonntag-Nachmittags-Kaffeefahrt“ zu erleben. Es sind
viele Hindernisse zu überwinden und aufgrund des Wassermangels muß auch mal getreidelt werden. Diese
Strapazen werden jedoch durch ein einmaliges Naturerlebnis belohnt.